Der Dackel

Der Dackel. Entweder man liebt ihn oder nicht. Er erfreut sich aktuell wieder großer Beliebtheit, aber was macht den kleinen Hund eigentlich so besonders?

Dackel-Menschen wissen, er hat das Herz am rechten Fleck. Doch er bringt auch ein paar Eigenheiten mit sich, die vor allem seines ursprünglichen Einsatzgebietes zu Grunde liegen. Der Dackel wurde ursprünglich als Jagdgebrauchshund gezüchtet und lebt bis heute noch oft in jagdlicher Haltung.

Der Dackel fand sein Einsatzgebiet vor allem unter der Erde, bei der Jagd auf zum Beispiel Füchse oder wie der Name „Dachshund“ vermuten lässt, auch auf Dachse. Dadurch musste der kleine Hund lernen, in Sekundenschnelle eigenständige Entscheidungen zu treffen, weil davon oft sein Leben abhing. Viele bezeichnen diesen Wesenszug auch als stur, dabei gibt es für diese Eigenständigkeit einen wichtigen Grund. Weitere Eigenschaften, die seiner ursprünglichen Aufgabe zu Grunde liegen, sind sein Mut, Beharrlichkeit und ein starker Wille.



Viele kennen bestimmt Sätze wie: „Der Dackel ist ein kleiner Hund, der denkt, er wäre ein Schäferhund oder ein Dobermann“.

Und ja, tatsächlich hat man manchmal das Gefühl, dass diese Sätze stimmen. Sein Mut und sein starker Wille sind bemerkenswert.

Neben diesen Wesenszügen muss man sagen, ist der Dackel definitiv kein Handtaschenhund, sondern ein kleiner, aber sehr sportlicher und ausdauernder Gefährte. Er liebt es, lange und ausgedehnte Wanderungen zu unternehmen, beschäftigt zu werden und seinen Kopf anzustrengen. Natürlich sind Pausen wichtig, aber nach diesen möchte er am liebsten mit seinem Halter wieder die Welt entdecken.

Heutzutage leben Dackel nicht mehr nur in jagdlicher Haltung, sondern sie sind auch immer häufiger als Familienhunde anzutreffen. Sie sind ihren Menschen sehr treu und ihre Liebe ist bedingungslos. Je nach Linie gibt es auch Dackel, deren Jagdtrieb nicht mehr so ausgeprägt ist wie früher. Dennoch behalten sie wesentliche Züge bei. Bei einem Dackel kommt man mit Strenge nicht weit. Es braucht liebevolle Entschlossenheit und Standhaftigkeit beim Halter. Der Dackel wird immer wieder Befehle in Frage stellen, wenn er deren Sinnhaftigkeit nicht erkennt.



Ein Dackel zeigt neben seinen jagdlichen Eigenschaften, aber auch einige Eigenschaften eines Wachhundes, wo wir wieder beim Vergleich mit dem Schäferhund wären. Einem Dackel muss man in der Regel nicht beibringen, dass er seinem Halter anzeigt, wenn ein Eindringling sich seinem Territorium nähert. Generell neigen Dackel dazu, etwas bellfreudiger zu sein. Dieses Verhalten ist bei vielen oft unerwünscht, ist es doch eine natürliche Kommunikationsmethode eines Hundes. Hier ist es wichtig, an der Ursache zu arbeiten, statt nur an dem „Symptom“.

Das alles sind Wesenszüge, die einige als störend, schwer erziehbar oder anstrengend empfinden. Ja, wir geben zu, der Dackel ist manchmal nicht ganz leicht, aber wenn man weiß, wie man mit ihm umgehen muss, hat man einen sehr schlauen und treuen Gefährten an seiner Seite.

Natürlich sind das alles nur Charakterzüge der Rasse an sich und jeder Hund ist ein eigenes Individuum mit unterschiedlichen Wesenszügen. Der eine bringt mehr Beharrlichkeit mit sich, der andere weniger. Der eine wird versuchen jeder Fährte zu folgen, wieder ein anderer buddelt für sein Leben gern nach Mäusen und einige machen gar nichts von alldem. Auch unterschiedliche Zuchtlinien können einige Eigenschaften abschwächen oder verstärken.



Neben seinem sportlichen Wesen und seinem starken Charakter ist jedoch eines nicht außer Acht zu lassen. Der Dackel ist eine reine und treue Seele und wenn der Tag sich dem Ende neigt, so liebt er es, sich mit seinen Menschen bei Kuschel- und Streicheleinheiten auf dem Sofa zu entspannen. Ich wage immer liebevoll zu sagen: „Draußen macht der Dackel gern sein Ding, aber drinnen da liebt er es, verwöhnt zu werden und ist ein sehr anhänglicher Gefährte“.

Der kleine Abenteurer zeichnet sich durch einen besonderen Körperbau aus. Er wird in Karikaturen immer übertrieben lang und mit kurzen Stummelbeinen gezeichnet. Leider ein Idealbild, das zeigt, in welche Richtung sich die Rasse entwickelt hat. Der Dackel musste für die Jagd etwas länger und bodentiefer sein, damit er gut in die Bauten passte und im Zweifelsfall wieder schnell rückwärts rauskam. Definitiv aber nicht so, wie er heute teilweise anzutreffen ist. Früher hatte er noch einen viel stimmigeren Körperbau. Etwas längere und gerade Beine, einen kürzeren Rücken und einen kompakten Körper. Aber genau das ist unser Ziel, dass der Körper des Dackels ihm wieder ermöglicht, der sportliche kleine Hund zu sein, der er ursprünglich mal war.



Aktuell gibt es den Dackel nach deutscher Einteilung in drei Größen. Hierbei geht es nicht nach Gewicht, sondern die Einteilung erfolgt durch den Brustumfang:

Kaninchendackel bis 30 cm Brustumfang
Zwergdackel 30 – 35 cm Brustumfang
Standarddackel ab 35 cm Brustumfang

Neben der deutschen Einteilung gibt es noch die amerikanische Einteilung, die wiederum nach Gewicht geht:

Teacup Dachshund bis 2,3 kg
Miniature Dachshund von 2,3 bis 5 kg
Tweenie Dachshund von 5 bis 7,3 kg
Standard Dachshund von über 7,3 kg

Wie bei vielen Rassen geht es auch beim Dackel manchmal in die Extreme. Sowohl die zu klein gezüchteten Vertreter, als auch die zu groß gezüchteten, bringen zusätzliche gesundheitliche Risiken mit sich. Deshalb ist es unser Wunsch, die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Größen verschwimmen zu lassen, den Dackel nicht mehr in unterschiedliche Sparten zu quetschen und vor allem Dackel zu züchten, die gesundheitlich nicht zusätzlich durch eine zu kleine oder zu große Züchtung weitere Probleme mit sich bringen.



Neben der Einteilung nach seiner Größe, kann man den Dackel auch nach seiner Fellstruktur einteilen. Im deutschen Standard gibt es 3 Arten:

Langhaar
Kurzhaar
Rauhaar

Bei den amerikanischen Dackeln kommt noch der „Silky Wire Haired“ dazu. Ins deutsche übersetzt, das „seidige Rauhaar“, welches durch eine Kreuzung von Rauhaar und Langhaar entsteht.

Genetisch unterscheiden sich die Dackel mit unterschiedlichen Haararten kaum, gibt es aber doch wenige unterschiedliche Erbkrankheiten, die nur bei bestimmten Felltypen auftreten.

Wir selbst züchten eine Mischung aus Kurzhaar und Langhaar, da reinerbig kurzhaarige Dackel dazu neigen, sehr sperliches Fell zu entwickeln, was bis hin zu den sogenannten „Lederohren“ führen kann. Deshalb ist es gesundheitlich durchaus sinnvoll, auch mal Langhaar mit einzukreuzen oder Trägertiere für Langhaar miteinander zu verpaaren.

Außerdem gibt es natürlich auch einige Unterschiedliche Farben, in denen sein Fell sich zeigt. Dazu bedarf es allerdings tatsächlich einer extra Seite, die ich in Zukunft noch erstellen möchte.

Dieser kleine Einblick in die Welt des Dackels soll dabei helfen, den kleinen Hund mit dem großen Herzen besser zu verstehen und vielleicht auch bei der Entscheidung, ob so ein Dackel zu einem passt, zu unterstützen.

Text verfasst von: Angelique Bayer (vom vollbeshepherden Rudel)
https://www.vollbeshepherd.de/vollbeshepherde-blogeintr%C3%A4ge/geliebter-sturkopf/